9 - Arpeggien - Die Basis im Gypsy Jazz
Arpeggien
sind horizontal gespielte
Akkorde, denn sie beinhalten nur
Akkordtöne. Gerade im Gypsy Jazz, wo die Rhythmusgitarre sehr
perkussiv klingt, ist es dem Zuhörer dienlich, die Harmonie der
Akkorde durch ihr ausspielen in Arpeggien zu untermalen.
Nur wenn du ein Lied auswendig
begleiten kannst
und die Akkordfolge im Schlaf aufsagen kannst, wirst du
das Solospiel meistern können, da ein Gypsy Swing Solo hauptsächlich
über Arpeggien gespielt wird.
Wir fangen an mit den Basis Arpeggien Am, Dm und E Dur von "Minor Swing" und erweitern dann die Arpeggien mit zusätzlichen Akkordtönen wie m6 und 7(b9).
Diese Übungen gilt es dann in eigener Regie auch auf die anderen Moll-Akkorde, sowie auch Dur- und Dominant-Akkorde umzusetzen.
Das ist viel Arbeit, aber ein Muss für jeden ernsthaften Jazzmusiker!
Am Arpeggio
Als Basis lernst du zuerst die Triaden, die aus den Grundtönen des Dur Akkordes (Intervalle 1-3-5) und Moll Akkordes (Intervalle 1-b3-5) bestehen. Das hilft dir bei der Griffbrettorientierung. Wichtig ist, dass du die Ab- und Aufschläge mit dem Plektrum korrekt spielst.siehe auch "Die Picking Technik"
Gitarristen:
Merkt euch, wo die Grundtöne liegen, damit ihr die Arpeggien später leichter transponieren (auf dem Griffbrett verschieben) könnt.
Wähle den Song "Minor Swing - exercises" und loope die Takte 1 - 16
1 - Beginne das Arpeggio auf die Eins, wie notiert
2 - Probiere aus, wie es klingt, wenn du auf die "Vier-und" anfängst
3 - Spiele im Swing (Achtel)
4 - Spiele gerade
5 - Spiele das Arpeggio triolisch
Diese fünf Variationen lassen sich auf alle weiteren Übungen übertragen.
2 - Probiere aus, wie es klingt, wenn du auf die "Vier-und" anfängst
3 - Spiele im Swing (Achtel)
4 - Spiele gerade
5 - Spiele das Arpeggio triolisch
Diese fünf Variationen lassen sich auf alle weiteren Übungen übertragen.
Am Arpeggio Diagonal
Folgendes Beispiel ist die diagonale Variante des Am Arpeggios.Das notierte Beispiel wählt nach dem hoch spielen des Arpeggios, einen anderen "Weg" zurück.
Die Arpeggien Dm, E7 und E Dur
Mache diese zwei Übungen auch mit den anderen zwei Akkorden, die in der
Basis-Version von Minor Swing vorkommen: Dm und E7 bzw. E Dur. Bei E Dur wird der Interval
b7
weggelassen.
Minor Swing Übung mit Basis Arpeggien
Als nächstes lernst du den ganzen Song in Arpeggien zu spielen. Fange mit dieser Übung erst an, wenn du die einzelnen Arpeggien von Am, Dm und E(7) locker spielen kannst.Die Dominante E7 wird in diesem Beispiel nur als einfacher Dur-Dreiklang (Triade) gespielt.
Klicke auf das Bild, um es zu vergrössern.
Am6 Arpeggio
Wiederhole hierzu in "Minor Swing - exercises" die Takte 17 - 32.Im Gypsy Swing wird gerne die Sexte zu den Akkorden und Arpeggien hinzugefügt, um einen mystischeren Klang zu bekommen.
Am6 Arpeggio Diagonal
Hier die Diagonal Version des Am6 Arpeggios.Die Arpeggien Dm6, E7 und E7b9
Mache diese zwei Übungen auch mit den anderen zwei Akkorden, die in der
Standard-Version von Minor Swing vorkommen: Dm6 und E7 und E7b9.
Minor Swing Übung mit m6 und 7b9 Arpeggien
Bei dieser Übung spielst du bei den ersten vier Akkorden die Arpeggien zuerst hoch und dann runter.Bei den letzten vier Akkorden spielst du die Arpeggien zuerst runter und dann wieder hoch. Am Schluss kommt noch eine kleine Variation ins Spiel.
Beachte, dass diese Übung immer noch nur auf Achteln aufgebaut ist. Es kommen noch keine rhythmischen Variationen vor.
Klicke auf das Bild, um es zu vergrössern.
Djangolizer Power-User:
Die gleiche Übung funktioniert auch sehr schön über einfache Songs in G Moll wie z.B.- "Minor Blues" oder
- "Bei mir bist du schen"
oder in D Moll über die Songs
- "Bossa Dorado" und
- "Dark Eyes".
Alles was du machen musst, ist, die Arpeggien, die du nun gelernt hast, in die entsprechenden Tonarten zu transponieren. Gitarristen können in dem Fall die gelernten Muster einfach auf dem Griffbrett zum entsprechenden Bund verschieben! Cool.
1. Übe Arpeggios in allen Lagen und Tonarten (5 x 12).
2. Suche dir mindestens zwei Diagonal Arpeggien aus, die dir besonders liegen.
3. Spiele alle Akkorde von dem Song, an dem du gerade arbeitest, in Arpeggios.
Fazit:
Als ernsthafter Jazzmusiker solltest du die Akkordfolge von jedem Song fliessend in aneinander gereihten Arpeggios spielen können. Angelo Debarre ist ein grossartiges Beispiel dafür, wie locker und schnell das möglich ist ;-)