1 Wie wir Etwas lernen
2 Elemente der Musik
3 Die Jazz Standards

4 Musik Theorie
5 Jazz Harmonien
6 Jazz Akkorde
7 Rhythmus Stile

8 Gypsy Picking Technik
9 Arpeggien
10 Tonleitern
11 Phrasierungen und Tricks

12 Eigene Licks basteln
13 Gehörtraining
14 Die Jamsession

11 - Phrasierungen und Tricks

Folgende Beispiele sind speziell den Gitarristen gewidmet.
Manche Übungen wären zwar auch auf anderen Instrumenten spielbar, ich beschränke mich hier bei der Notierung aber auf die Tabulatur für Gitarristen.

Nebst den Arpeggien und Tonleitern gibt es natürlich noch andere Tricks, wie du dein Solospiel aufmuntern kannst. Hierzu kann ich dir wieder empfehlen, einen guten Lehrer zu suchen. Hier helfen auch Video Clips auf YouTube, auf denen du den hartgesottenen Jungs auf die Finger schauen kannst.

Oktavlicks

Oktavlicks sind eine einfache Art, um ein Solo voller und lauter klingen zu lassen. Sie klingen schon fast wie Akkorde. Django hat gerne gegen den Schluss eines Solos noch ein paar Noten in Oktaven gespielt, um die Spannung zu erhöhen.
Der Vorteil an dieser Technik ist, dass man wenige Noten braucht, und es trotzdem nach viel klingt, wie das einfache Thema vom Song "Daphne" beweist.
Damit die restlichen Noten nicht mitklingen, wenn man das Plektrum über alle Saiten schrubbt, sollte man die benachbarten Noten mit den Greiffingern abdämpfen. Die tiefen Saiten E und A kannst du dämpfen, indem du den Zeigefinger flach darauf legst.

Chromatisch spielen

Chromatische Noten in Tonleitern und Arpeggios einfügen, aber auch chromatisch über zwei Oktaven flitzen.
Die "primitivste" Form von aneinanderreihen von Tönen ist das chromatische Spielen.
Django war ein Meister in dieser Disziplin! Er ist mit einem Finger über die E-Saite geflitzt und hat dabei jede Note mit dem Plektrum perfekt angeschlagen!

Synkopisches rhythmisches Akkordspiel

Tchavolo Schmitt ist der Grossmeister in dieser Disziplin.
Meistens bringt er diese funky Akkordeinwürfe gegen den Schluss seines Solos, um es zum Höhepunkt zu treiben.

Obertöne (Flageoletts)

Ein sehr schönes Beispiel, wie diese Obertöne im Solospiel eingebaut werden können, ist das Solo von Django über "Nuages".
Häufig hört man diese Obertöne auch in den Outros als allerletzte Noten.

Es gibt zwei verschiedene Arten, um Obertöne zu erzeugen. Hier erkläre ich jedoch nur die einfache Version.
Halte den Finger leicht auf eine beliebige Saite exakt über einem der Bünde 5, 7 oder 12. Wenn du nun die Saite anschlägst und den Finger sofort hebst, hörst einen Oberton, einen glasig klingenden Klang.

Hammer-On und Pull-Off

Beim Hammer-On wird mit dem Finger auf die Saite geschlagen und beim Pull-Off wird der Finger so von der Saite abgezogen, dass er einen Ton anschlägt. Mit dieser Technik kannst du schnelle z.B: triolische Einwürfe machen, ganz ohne viel Aufwand.

Tonverdoppelung

Hier wird ein Ton auf einer Leersaite auf dem fünften Bund gedoppelt und mit schnellem Tremolo gespielt.
Diesen Effekt kann man gut über die Akkorde spielen, welche Noten von den Leersaiten beinhalten: E, A, D, G und B. Mögliche Akkorde wären z.B. G Dur, C Dur, D Dur. Es geht auch über G7.

Note einen Halbton hoch ziehen (Bending)

Eine sehr feine Art, Gefühle in die Musik zu bringen ist, die Noten um einen Halbton hoch zu ziehen. Auf Englisch nennt man dies "Bending".
Dazu sollte man einen Zweiten Finger zu hilfe nehmen, um die Muskulatur zu schonen. Zieht man die Note z.B. mit dem Ringfinger hoch, nimmt man den Mittelfinger zu Hilfe.

Schnelles Vibrato

Um einer Schlussnote einen Hauch von elektrischer Spannung zu geben, spiele sie mit einem schnellen Vibrato. Diese Art von Phrasierung macht ganz enorm den typischen Klang eines Gypsy Swing Solos aus. Man findet es in keiner anderen Musikstilrichtung.

Höre dir Aufnahmen von Django an. Schaue dir auch Stochelo Rosenberg zu, wie er seine Vibratos spielt.