1 Wie wir Etwas lernen
2 Elemente der Musik
3 Die Jazz Standards

4 Musik Theorie
5 Jazz Harmonien
6 Jazz Akkorde
7 Rhythmus Stile

8 Gypsy Picking Technik
9 Arpeggien
10 Tonleitern
11 Phrasierungen und Tricks

12 Eigene Licks basteln
13 Gehörtraining
14 Die Jamsession

6 - Jazz Akkorde

In diesem Kapitel bekommst du ein paar nützliche Informationen über Jazz-Akkorde.

Die Bezeichnung von Akkorden

Da die Bezeichnung für Akkorde nicht international geregelt ist, werden verschiedene Schreibweisen und Symbole verwendet. Hier eine Übersichtstabelle mit den gängigsten Akkordbezeichnungen. In Grün, wie die Akkorde in Djangolizer dargestellt werden.

Akkord-Ansicht in Djangolizer

Du findest die zwei am gängigsten gespielten Griffe, wenn du auf dem Griffbrett "Chord" und "Full Fretboard" anklickst.



In dieser Abbildung z.B. die zwei gebräuchlichsten Griffe für C Dur

Es gibt natürlich noch unzählige weitere Möglichkeiten, einen Akkord zu greifen.
Djangolizer zeigt dir jeweils eine mögliche Umkehrung des Akkordes pro Position.

Akkordblatt zum ausdrucken

Hier kannst du auch ein Blatt mit den wichtigsten Akkorden herunterladen und ausdrucken…
Jazz Manouche Chords.pdf

Jazz-Akkorde haben den Vorteil, dass man sie über das ganze Griffbrett verschieben kann.
Damit du diese verschiebbaren Akkorde greifen kannst, solltest du mindestens alle Noten auf der E- und A-Saite kennen.

Alternativen zu den angezeigten Akkorden

Dank der Arpeggio und "Full Fretboard"Ansicht kannst du aber auch eigene Griffe herausfinden. Wichtig ist, dass der Akkord gut greifbar ist und mit dem vorhergehenden und darauffolgenden Akkord gut harmoniert.

Zum Beispiel kann man gut den Grundton (1) oder die Quinte (5) weglassen, ohne dass der Grundcharakter des Akkordes verloren geht. Das geht vor allem dann, wenn zusätzlich ein Bassist mitspielt, der sowieso hauptsächlich den Grundton und die Quinte spielt.



Hier drei Alternativen, einen E7 Akkord zu greifen…


Hier klingt die Terz am prägnantesten.


Hier wird die Quinte betont.


Hier kommt die Dominante (b7) zur Geltung.
Greife die Töne 1 und 5 mit nur einem Finger, dem Mittelfinger.


Hier drei Beispiele, wie du einen E9 Akkord durch weglassen oder hinzufügen von Noten spielen kannst…


Hier sticht die None hervor.


Hier dominiert die Quinte.
über die Töne 5, 9 und b7 kannst du eine Brücke mit dem Ringfinger machen.


Greife die Töne 1 und 5 mit nur einem Finger, dem Mittelfinger.

Akkorderweiterungen

Ob du nun im Lied einen Dominant Akkord als E7 oder E9 spielst, ist Geschmacksache. Der E9 klingt ein bisschen moderner und deutet auch eher auf eine Auflösung zu einem Dur-Akkord hin.
Auch bei Dur Akkorden spielt es nicht so eine grosse Rolle, ob du nun den Akkord als nackten Dur spielst, oder mit Erweiterungen wie maj7, maj9, 6 oder 69.
Es ist eine Frage der guten greifbarkeit im Zusammenhang des vorhergehenden und nachfolgenden Akkordes, sowie des Geschmacks.
Auch werden für die verschiedenen Musikstile wie Swing, Walzer, Boléro oder Bossa bestimmte Erweiterungen dazugenommen, um den Stil zu typisieren.

Ersatzakkorde (Substitutionen)

Verminderte Akkorde (Diminished Chords)

Ein E7 Akkord kann z.B. von einem Verminderten Akkord wie Fdim7 ersetzt werden.
Der F dim7 Akkord hat die gleichen Noten wie: G# dim7, B dim7 und D dim7, nur in einer anderen Reihenfolge. Diese vier Akkorde sind alle untereinander austauschbar.

Bei 12 Noten gibt es somit drei Gruppen von austauschbaren Verminderten Akkorden…

Gruppe 1: F° - G#° - B° - D°
Gruppe 2: F#° - A° - C° - D#°
Gruppe 3: G° - A#° - C#° - E°

Tritonus Substitut

Bei Dominant-7 Akkorden gibt es die Möglichkeit, einen anderen Dominant-7 Akkord zu greifen, dessen Grundton einen Abstand von einem Tritonus beträgt.
So kannst du einem Dominant-7 Akkord eine andere Farbe zu geben, ohne dass er seine Funktion verliert.

Bespiele…
Statt einem A7 könntest du also einen Eb7 greifen, oder statt eines D7 einen Ab7 usw.


Das gilt übrigens nicht nur für das Greifen des Akkords, sondern auch für das Solieren.
Du kannst über einen A7 Akkord auch das Eb7 Arpeggio spielen um eine besondere Farbe in dein Solospiel zu bringen.