Tipps und Tricks zum Lernen mit Djangolizer

Lick Fundgruben

Falls du eine autodidaktische Ader hast und geduldig bist, so kannst du versuchen, dir ein paar tolle Licks von Django und seinen Nachkommen herauszuhören.
Djangolizer zeigt dir ja bei jedem Takt, welche Töne über den Akkord funktionieren und somit von Django vermutlich auch gespielt wurden.

Es gibt auch ein paar gute Lehrbücher, in denen ganze Songs transkribiert sind.
Die Bücher, die mit gut gefallen, sind:

- Samy Daussat und Angelo Debarre, Gypsy Guitar, The Secrets, Volume 1
- Samy Daussat und Angelo Debarre, Astuces de la Guitare Manouche Volume 2
- Andreas Oeberg, Gypsy Fire
- Stephane Wrembel,  Getting into Gypsy Jazz Guitar (eines meiner Lieblingsbüchern)
- Daniel Givone, La Guitare Manouche (gibt's leider nur auf Französisch)
- alle Bücher mit Solos von Django Reinhardt. Hier gibt es aber einige Transkriptionen, die in Lagen notiert sind, die Django selber unmöglich mit seinen zwei Fingern so hätte spielen können. Finde selber heraus, in welcher Lage dir das Lick am gängigsten von den Fingern geht.
Es ist sowieso eine gute Übung, ein Lick oder Thema in allen Positionen auf dem Griffbrett spielen zu können.
Probiere dies am besten mit einem Lied in C Dur wie z.B. "Swing 42" aus.

Der Trick ist nun folgender:

Lerne die Licks aus den Büchern, aber immer im Bewusstsein, welche Noten über welchen Akkord gespielt werden. Somit kannst du das gelernte Lick in andere Tonarten transponieren und somit auch in anderen Songs anwenden. Du wirst staunen, wie wenige Licks du brauchst, um dich durch ganz viele Songs "mogeln" zu können.

So kannst du z.B. ein Lick, das am Schluss von "Djangology" über Am7-D7-Gmaj69 (2-5-1) gespielt wird, in jedem anderen Song ausprobieren, wo auch die Akkordfolge Am7-D7-Gmaj69 vorkommt. Da dies eine ganz allgemeine 2-5-1 Verbindung in Dur ist und in sehr vielen Jazz Standards Verwendung findet, kannst du dieses Lick transponieren und so ganz einfach in andere Songs einbauen!

z.B. "Dinah" die letzten vier Takte
"Hungaria" die letzten vier Takte
"It don't mean a thing" Anfang von B-Teil
"Blue Bossa" Takt 9-12

Auch die Rhythm Changes (1-6-2-5) sind einfach zu transponieren. Ihre Licks funktionieren wunderbar in jeder anderen Tonart.
z.B. kannst du ein Lick von Daphne (D Dur) einfach einen Ganzton runter transponieren und es bei Swing 42 (C Dur) spielen.
Rhythm Changes sind: "Babik" (F), "Belleville" (D), "Daphne" (D), "Artillerie lourde" (C),
"Swing 42" (C), "Swing Guitars" (C).

Nochmals: Hast du mal ein Lick gut in den Fingern, so kann dir Djangolizer zeigen, wie es über den Akkord funktioniert (kognitives Lernen). Du kannst sehen, ob im Lick vor Allem Arpeggio- oder Tonleitertöne benutzt werden. Kommen chromatische Töne vor?
Auf welchem Ton fängt das Lick an? Bei welchem hört es auf?
Terz? Quinte? Septime? Sexte? Grundton? Wechsle dazu zur Interval-Ansicht.